Der Workshop behandelt die Auskunftsmöglichkeiten, die Journalisten gegenüber Behörden haben, anhand von Beispielen aus der Praxis.
Spiegel-Redakteur Sven Becker berichtet von seinen Recherchen mit Hilfe des Informationsfreiheitsgesetzes. Er verrät, wie er die Bundesregierung dazu gebracht hat, die Wünsche der Verlegerin Friede Springer an ihre Vertraute Angela Merkel freizugeben. In einem anderen Fall geht es um das juristische Tauziehen mit dem Kanzleramt um Akten zum Ex-Staatsminister und heutigen Daimler-Cheflobbyisten Eckart von Klaeden.
Martin Reyher von Abgeordnetenwatch.de hat es durch Hartnäckigkeit geschafft, die Fraktionen der im Bundestag vertretenen Parteien dazu zu bewegen, eine Liste aller Empfänger von Hausausweisen zu veröffentlichen. So ist erstmals transparent, wie Lobbyisten ein erleichterter Zugang zum Parlament gewährt wird und welche Gruppierungen oder Firmen in besonderem Maße davon profitieren.
Um die Anträge an Behörden gerade für Bürger zu erleichtern, hat der Journalist Stefan Wehrmeyer zusammen mit der OpenKnowledgeFoundation das Portal "Frag den Staat" ins Leben gerufen, das nun vom Recherchebüro Correctiv mitgetragen wird. Die Website, die Musterbriefe liefert und den Auskunftsprozess möglichst transparent macht, muss dabei immer wieder Konflikte mit den Behörden austragen. Es finden sich aber auch viele Fälle auf den Seiten des Portals, die zum Nachahmen anregen. So wird Stefan Wehrmeyer verraten, wie es mit systematischen IFG-Anfragen gelungen ist, die Veröffentlichungspolitik des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zu verbessern und die Gutachten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Weiterführende Links zu den erwähnten Fallbeispielen:
Friede Springer:
Eckart von Klaeden:
Hausausweise für den Deutschen Bundestag:
Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes: